GTA 6: Die Theorie des dritten Protagonisten verliert an Kraft – und vielleicht ist das gut so
Seit 2018, als die ersten Gerüchte über **GTA 6** aufkamen, haben Fans von **Rockstar Games** unzählige Theorien darüber aufgestellt, was sie von dem neuen Titel erwarten können. Eine der beliebtesten war die Idee, dass das Spiel **drei spielbare Protagonisten** haben würde, genau wie in **GTA 5**. Mit der Zeit und neuen Informationen scheint diese Hypothese jedoch immer unwahrscheinlicher zu werden.
Woher kam diese Theorie?
Alles begann mit dem berühmten Leak namens „Project Americas”, der mehrere Städte und bis zu vier spielbare Charaktere andeutete. Das Vorhaben schien ambitioniert – und spannend. Neuere Berichte von angesehenen Journalisten wie **Jason Schreier (Bloomberg)** deuten jedoch darauf hin, dass Rockstar sich für ein schlankeres Projekt entschieden hat, das sich auf **Vice City** und nur **zwei Hauptcharaktere konzentriert: Lucia und Jason**.
Rockstar hat aus der Vergangenheit gelernt
Nach dem langen und anstrengenden Entwicklungsprozess von **Red Dead Redemption 2** scheint Rockstar seinen Ansatz überdacht zu haben. Das Studio strebt nun die Veröffentlichung eines ebenso großartigen, aber zurückhaltenderen und ausgewogeneren Spiels an, das im Laufe der Zeit erweitert werden kann, anstatt von Anfang an auf ein gigantisches Projekt zu setzen.
Diese Entscheidung zeugt auch von Reife: Weniger ist mehr. Eine gut strukturierte und zusammenhängende Handlung kann mehr Wirkung haben als mehrere unzusammenhängende Sichtweisen.
Der Mythos des „verborgenen dritten Protagonisten”
Trotz der Beweise glaubt ein Teil der Community immer noch an die Existenz eines „verborgenen dritten Protagonisten”, der in einem zukünftigen Trailer enthüllt werden soll. Zu den spekulierten Namen gehören Raul Bautista, Kai und sogar ein mysteriöser Polizist. Bei genauerer Betrachtung der bereits veröffentlichten Trailer und der Erzählweise des Spiels hält diese Theorie jedoch keiner Überprüfung stand.
Lucia und Jason stehen eindeutig im Mittelpunkt der Handlung – ein kriminelles Paar, inspiriert von **Bonnie und Clyde**, dessen Beziehung das emotionale Herzstück der Geschichte bildet. Das Hinzufügen einer dritten spielbaren Figur würde nicht nur diese Dynamik zerstören, sondern auch die emotionale Wirkung der Erzählung verwässern.
Warum zwei Protagonisten ausreichen
Die Dualität zwischen **Lucia** und **Jason** bietet eine seltene Gelegenheit, die emotionale Entwicklung innerhalb des **GTA**-Universums zu vertiefen.
Die Chemie zwischen ihnen verspricht, der Handlung neue Ebenen zu verleihen – etwas, das eine dritte Perspektive leicht beeinträchtigen könnte.
Auch wenn Nebenfiguren wie Raul im Vordergrund stehen, bedeutet das nicht, dass sie spielbar sein werden. Rockstar scheint entschlossen zu sein, den Fokus auf die zentrale Beziehung der Protagonisten zu behalten.
Fazit: Fokus ist Macht
Letztendlich muss **GTA 6** nicht die Formel von **GTA 5** wiederholen. Was früher funktioniert hat, muss heute nicht unbedingt funktionieren. Die Stärke des neuen Spiels liegt gerade in seinem narrativen Fokus, in der intensiven Verbindung zwischen seinen beiden Protagonisten und im Versprechen einer emotionaleren und filmischeren Geschichte.
Theorien sind natürlich unterhaltsam. Sie beflügeln die Fantasie und halten die Community am Leben. Aber in diesem Fall scheint die Realität klar zu sein: **GTA 6** wird zwei Protagonisten haben – und das könnte das Geheimnis seines Erfolgs sein.